Das Warten als Quelle zur Kreativität

Manchmal sitze ich vor meinem Schreibtisch und warte auf den großen Gedanken, die große Idee, die mein Leben verändert oder ...

Manchmal sitze ich vor meinem Schreibtisch und warte auf den großen Gedanken, die große Idee, die mein Leben verändert oder die gerade in einem Moment, der mir als leer und langweilig erscheint, einen neuen Funken sprüht.

Stehen bleiben und Inne halten

Oft beobachte ich dann, dass ich ungeduldig werde, weil ich das Gefühl habe auf der Stelle zu stehen, keinen Schritt voran zu kommen und in dieser Situation zu stagnieren.

Doch dann passiert oft etwas Erstaunliches, ich erinnere mich an früher, als ich noch ein Kind war, wie ich von der Schule nach Hause kam, meine Schultasche in die Ecke schmiss, um mich dann leer und froh auf mein Bett zu legen und zu dösen. Die Welt verschwamm und ich war in einem angenehmen Dämmerzustand, den viele als Langeweile bezeichnen würden, ich hatte eine lange Weile oder auch eine lange Pause und ich liebte diese Zeit, die nichts beinhaltete und nichts von mir verlangte als einfach nur da zu sein. Es war ein Zwischenzustand, die Oase inmitten von Schulstress und Erwachsenwerden.

Warten kann den Kopf frei machen

Heute kann ich sagen, dass dieser Wartezustand heilend ist. Durch diese Lange Weile wird der Kopf frei von allem was ihn bisher beschäftige, er wird aufgeräumt, wie ein Zimmer in dem ich frische Luft herein lasse und die Wände neu streiche, den Sessel an einen anderen Platz rücke.
So können neue Ideen in meinem Kopf entstehen und langsam zu etwas Neuem heran reifen.


Der Veränderung Raum geben

 Ich beobachte, dass die Menschen sich diese Lange Weile nur noch sehr selten gönnen und sie ganz schnell wieder mit Aktivität füllen möchten. Doch dieser wunderbare Raum, der für jeden von uns greifbar ist, kein Geld kostet und so heilend auf unseren Geist wirkt, sollten wir nicht vermüllen lassen. Es ist ein Raum in dem ich so sein darf wie ich bin, in dem ich keine Leistungen erbringen muss, nicht bewertet werde und mich auch nicht mit anderen vergleiche, es ist die schimmernde Seifenblase in all dem Alltags- und Welt Trubel der uns alle umgibt und es ist so einfach die Tür dazu aufzumachen.

Das Leben entwickelt sich und wir entwickeln uns mit ob ich nun wie ein Hamster unermüdlich im Laufrad renne oder mich von Zeit zu Zeit ausruhe um fröhlich auf einer Bank zu sitzen und mein Sein zu genießen, die Zeit läuft, aber wie sie für mich läuft, das kann ich selbst bestimmen.

Wenn du bereit bist zu warten öffnest du dich für etwas was größer ist als du selbst, du öffnest dich
für den göttlichen Zeitplan und der lässt sich nicht von deinen Ängsten bestimmen.
Warten bedeutet Hingabe an das Leben und Vertrauen auf die Zeit die zwischen dem Sähen und dem Ernten liegt.
Ein Baum ist kein Sumpfgewächs und treibt schnell und rastlos in die Höhe sondern entwickelt sich langsam und stetig zu einem breiten Fundament, wenn du wartest wirst auch du dich zu einer stabilen Person in deinem Leben entwickeln, die genug Stärke entwickelt hat um den Winden des Lebens stand zu halten.

In der Zeit des Wartens nimmst du Abstand vom Getriebe der Welt und lässt alles auf dich wirken, lässt dich tragen vom Fundament des Vertrauens, dass alles im richtigen Moment zu dir kommt, wenn du dafür bereit bist. 

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